Ganz besonders freue ich mich auf unser Kreativ-Interview im April. Heute darf ich euch nämlich jemand ganz Besonderen vorstellen: Pamela Hiltl vom Label enemenemeins! Pamela designt wunderbare Stoffe für Lillestoff und lebt mit ihrem Partner und Kindern in Sulzbach-Rosenberg. Wetten, dass ihr einen von Pamela designten Stoff schonmal unter der Nähmaschine hattet?
Im Interview stelle ich euch die kreative Designerin heute ganz ausführlich vor und zeige euch ein paar Einblicke in ihr Atelier.
Wie bist du zu deinem jetzigen Beruf gekommen?
Ich habe Kommunikationsdesign studiert. Nachdem ich 2006 meinen großen Sohn bekam, erwachte das Interesse am Nähen. Mit einem Auge schielte ich immer auf diese tollen skandinavischen Stoffe, die ich nur aus dem Internet kannte. Klar, dass ich mit meinem eigenen beruflichen Hintergrund schon bald davon träumte selbst Stoffe zu entwerfen. Irgendwann war ich mutig genug und schrieb Lillestoff an – aus dieser Email erwuchs eine wirklich sehr fruchbare Zusammenarbeit. Menschlich hat es sofort gefunkt und auch das ganze Konzept rund um Lillestoff spricht mich absolut an!
Was reizt dich besonders an der Selbstständigkeit?
Die freie Zeiteinteilung! Gerade mit Familie ist das ein absoluter Vorteil! Zudem bin ich tatsächlich mein eigener Chef – ich wähle Projekte und Zusammenarbeiten selbst aus und bin in allen Belangen eigenverantwortlich. Das kommt mir sehr entgegen!
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Meine Kinder leben im Wechselmodell bei meinem Ex-Mann und mir – das gibt mir einen vierzehntägigen Rhythmus vor – ein Wechsel zwischen Familienalltag und Vollzeitarbeit. Wenn die Kinder bei mir sind, kommt zuerst natürlich all das was jede Mutter morgens erst einmal mit ihren Kindern zu erledigen hat. So oder so startet mein Arbeitstag aber gegen acht Uhr. Zu erledigen sind jede Menge Emails und dann kann ich mich an den liebsten Teil meiner Arbeit setzen: das Entwerfen von Stoffen. Da erstelle ich dann oft Skizze um Skizze. Irgendwann mache ich mich an die Umsetzung am Rechner. Sind gerade neue Stoffe zu mir gekommen, nähe ich auch Beispielmodelle und zeige diese auf Facebook und Instagram.
Was findet man auf deinem Blog?
Im Moment sehr wenig Aktuelles – wer mag kann natürlich jede Menge Sachen aus den letzten Jahren bestaunen. Ich hoffe bald wieder etwas auf Stand zu kommen. Auch ich kann nicht zaubern und jongliere zwischen Beruf und Familie – da kam der Blog die letzten Monate leider etwas zu kurz.
Was macht deine Stoffdesigns besonders?
Ich glaube es ist meine durchgängige Handschrift – natürlich hat sich das alles über die Jahre entwickelt. Anfangs habe ich sehr viele Kinderstoffe entworfen, inzwischen widme ich mich verstärkt den Damenstoffen.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
So eine schwere Frage! Ich versuche die Farben immer etwas gebrochen zu halten, ohne sie ins Düstere gleiten zu lassen. Was die Formensprache angeht ist mir ein Kontrast zwischen flächig und feingliedrig immer sehr wichtig.
Woran arbeitest du momentan?
Damenstoffe – da habe ich im Moment so richtig richtig Lust darauf! Es gibt so viel umzusetzen und mein Skizzenbuch ist auch schon voll mit Entwürfen dafür! Seid gespannt!
Was nähst du am Liebsten?
Wickelkleider… ;) Nein, im Ernst: alles was als Kleid und Tunika durchgeht. Ich bin selbst kein »Hosen-Mensch«, am liebsten trage ich Kleider und Röcke, weil ich das einfach bequem und praktisch finde.
Was machst du, wenn du mal nicht kreativ bist? Wie und wobei entspannst du dich am Liebsten?
Am allerliebsten verbringe ich Zeit mit meiner Familie und meinem Partner. Wenn ich mir den perfekten Nachmittag stricken sollte, dann treffen wir uns mit unseren Freunden im Biergarten (ja, man merkt, ich komme aus Bayern… ;) ) und ratschen was das Zeug hält. Die Kinder toben um uns herum und machen ihr Ding. Ich habe unheimlich Freude an Menschen, bin aber auch wirklich gerne alleine.
Welche Pläne hast du für die Zukunft? Wie wird es mit deinem Label weitergehen?
Im Moment habe ich das Gefühl, dass enemenemeins dabei ist, erwachsener zu werden. Ich freue mich selbst sehr diesem Prozess zuzusehen und bin gespannt wo es genau hingeht – was ich verraten kann, ist, dass es mehr enememeins Lillestoffe auf »damenhafteren« Stoffen geben wird, zum Beispiel auf Modal um fließende Kleider zu nähen. Darauf freue ich mich selbst schon sehr!
Was ist dein liebstes Snaply-Produkt und warum?
Am allerliebsten mag ich bei euch die Kam-Snaps. Ich habe hier selbst einen großen Koffer liegen. Zum Beispiel habe ich die auch bei meinem Passenkleid im Lillestoff Lieblingskleider-Buch verwendet – da haben sie einfach perfekt gepasst!
Liebe Pamela, vielen lieben Dank für das spannende Interview und viel Erfolg mit deinen Zukunftsplänen!