Du kennst das sicherlich auch: Du bist auf der Suche nach dem richtigen Vlies für Dein neuestes Nähprojekt und verstehst bei all den seltsamen Zahlen- und Buchstabenkombinationen, die die Vliese bezeichnen nur noch Bahnhof. Dann habe ich hier ein praktisches Helferlein für Dich! Heute stelle ich Dir ein paar der gängigsten Einlagen vor und erkläre Dir wofür Du sie am besten einsetzen kannst und worin sie sich unterscheiden.
Und wenn Du Dich schon immer gefragt hast, wofür diese ganzen Vliese und Gewebe überhaupt zu gebrauchen sind, hier kommt die Antwort.
Vliese können…
- Bünde oder Knopfleisten verstärken
- Belege oder Ausschnitte verstärken
- Quilts, Decken oder Taschen Volumen und Stand verleihen
- als wärmendes Futter bei Jacken dienen
- Ausreißen von Knöpfen oder Kleinteilen verhindern
- Kreative Techniken wie Applizieren und Stoffgestaltung vereinfachen
Der Hauptunterschied zwischen den verschiedenen Einlagen besteht in ihrer Verarbeitung. Hier wird unterschieden zwischen einnähbaren und aufbügelbaren Vliesen. Wie genau Dein Vlies zu verarbeiten ist, kannst Du auf der Webkante ablesen. Hier findest Infos zur Bügeldauer, der Temperatur und ob ein feuchtes Tuch zum Bügeln benötigt wird.
Achte beim Aufbügeln darauf, dass die Klebeseite immer nach unten auf der linken Seite des Stoffes liegt, sonst kommt Dein Bügeleisen mit dem Kleber direkt in Kontakt und wird schmutzig. Du erkennst die Klebeseite entweder an einem leichten Glanz oder an den aufgebrachten Klebepunkten, die sich wie kleine Noppen anfühlen. Gehe beim Bügeln langsam und schrittweise vor, wobei Du das Vlies Stück für Stück aufpresst. Achte darauf das Bügeleisen nicht zu schieben, da es Dir so auch die Einlage verschiebt und es zu unschönen Wellen führen kann.
Des Weiteren lassen sich die Bügeleinlagen in 5 Kategorien einteilen, die auch den Verwendungszweck definieren.
Gewebeeinlagen:
Wie schon der Name sagt, bestehen Gewebeeinlagen aus miteinander verwobenen Fäden und bieten somit eine tolle Stabilität. Ein Beispiel für Gewebeeinlagen ist G770, das sich hervorragend zum Verstärken von elastischen Stoffen eignet. Auf dem Bild kannst Du den Unterschied zwischen einer Gewebeeinlage und einer Vlieseinlage erkennen. Bei der Gewebeeinlage siehst Du die Webstruktur.
Vlieseinlagen:
Vlieseinlagen bestehen, anders als Gewebeeinlagen, nicht aus miteinander verwobenen Fäden, sondern aus lose miteinander verbundenen Fasern. Hier ist es von der Herstellung abhängig wie fest, voluminös oder dünn die Vliese sind. Sie eignen sich für das Verstärken von Kleinteilen an Bekleidung wie z.B. Krägen oder Belegen. Die gängigsten Einlagen sind H180 und H200, die besonders für zarte, fließende bzw. leichte Stoffe geeignet sind.
Volumenvliese:
Volumenvliese tun genau das, was ihr Name besagt: Sie spenden Volumen. Das kann für eine Vielzahl von Projekten genutzt werden. Zum Beispiel haben Taschen und Täschchen einen bedeutend schöneren Stand, wenn Du sie mit einem Volumenvlies wie H630 oder das ein wenig voluminösere H640 hinterlegst. Auch als Futter für wärmende Bekleidung sind Volumenvliese, wie das H280 toll geeignet. Für liebevoll gestaltete Patchworkdecken eignen sich die hochwertigen Cotton und Soya Mix Vliese. Thermolam ist perfekt als Futter für Topflappen oder auch als Bügelunterlage, da es stark verfestigt ist und so nur wenig Wärme leitet.
Kreativeinlagen:
Auch beim kreativen Gestalten könne Vliese eine tolle Hilfe sein. So werden Applikationen mit Vliesofix zum Kinderspiel. Das beidseitig aufbügelbare Vlies wird zunächst auf die Rückseite eines Motives aufgebügelt. Jetzt kannst Du Dein Motiv ausschneiden. Nachdem das Trägerpapier abgezogen wurde kannst Du es auf Dein Werk positionieren und mit dem Bügeleisen fixieren. So kann beim Festnähen sicher nichts mehr verrutschen. Stylevil oder Soft and Stable eignet sich toll zum Polstern von Taschen. So sind Handy, Brille oder Fotokamera hervorragend geschützt und gleichzeitig verleiht es einen tollen Stand.
Bänder:
Sehr praktisch sind auch die Bänder, die eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten bieten. So zauberst Du mit dem vorgestanzten Bundfix im Handumdrehen stabile und haltbare Bünde an Röcke oder Hosen. Was Du aus Bundfix noch tolles machen kannst, zeige ich Dir in einer DIY-Anleitung: Schlüsselband aus Bundfix.
Framilastic eignet sich super für Raffungen an Ärmeln. Und mit dem aufbügelbaren Formband kannst Du ganz einfach ein Ausleiern von Krägen oder Ärmeln verhindern.
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