Sweatstoffe oder French Terry – die dehnbaren Stoffe sind kuschelig, angenehm weich und ganz einfach zu verarbeiten. Deshalb ist es der perfekte Stoff, um Anfänger*innen an der Nähmaschine zu begeistern. Nähen kann man damit alles, was das Herz begehrt – und eben einen dehnbaren Stoff verlangt. Leggings, Kleider und Pullis – alle Basics, die jeder im Schrank haben sollte, findest du in diesem Buch. Und mit den nötigen Tipps und Tricks gelingen diese Nähstücke auch. Im Buch „Nähen mit French Terry und Sweat – Cosy and Casual“ von Jeanette Thümmler (Netti näht) aus dem EMF Verlag
- French Terry oder Sweat – das erste Nähbuch zum Thema
- Lerne den anfängertauglichen Jerseystoff mit Kuschelfaktor kennen und lieben
- Kleiderschrank-Basics wie Sweater, Pullikleid und Jogpants nähen
- Zeitlos, klassisch und einfach nachzuarbeiten – mit bebilderten Anleitungen und ausführlichen Erklärungen
Sweat oder French Terry ist eine Art Jerseystoff, der aber im Unterschied etwas schwerer ist und auf einer Seite Schlingen aufweist. So kannst du für kuscheligere Wintermodelle einen Sweat mit angerauter Innenseite wählen oder für leichtere Sommermodelle einen Sommersweat. Die Kanten rollen sich bei diesem Stoff nicht ein, daher ist er einfacher zu verarbeiten und vor allem für Nähneulinge geeignet. Durch den etwas festeren Stand werden Modelle wie das Stufenkleid zum echten Hingucker. Auch die Kombi aus Sweatblazer und passender Hose ist ein aktuelles Musthave, das durch den Stoff bequem und alltagstauglich wird, auch im Homeoffice. Natürlich dürfen klassische Modelle wie die Jogginghose und ein Hoodie ebenfalls nicht fehlen.
Ebony ist eine moderne Sweathose im Casual-Business-Look. Kombiniert mit einem Shirt und dem Blazer Gisela aus dem Buch könnte dein Bürooutfit nicht bequemer sein. Hier zeigen wir dir, wie die Sweathose genäht wird.
Du benötigst:
- 2 m French Terry oder Sweat
- Gummiband, 30 mm breit
- optional: 2 Ösen
- optional: Kordel
- farblich passendes Nähgarn
- Nähutensilien
Schnittmuster:
Drucke das Schnittmuster bei 100% Größe und ohne Seitenanpassung aus und klebe die Seiten an den entsprechenden Markierungen zusammen.
Zuschneiden:
Wenn du Ebony mit Teilungsnaht an der Vorderhose nähen möchtest, schneide das Schnittmuster an der eingezeichneten Linie auseinander. Beachte bitte, dass du dann jeweils noch an der Teilung die Nahtzugabe hinzufügen musst.
Mit Teilungsnaht an der Vorderhose:
2 x Vorderhose Außenbein gegengleich zzgl. Saumzugabe
2 x Vorderhose Innenbein gegengleich zzgl. Saumzugabe
2 x Hinterhose gegengleich zzgl. Saumzugabe
2 x vorderer Taschenbeutel gegengleich
2 x hinterer Taschenbeutel gegengleich
1 x Bauchbund im Bruch
2 x Paspel als Leiste
2 x Paspel als Leistenbeleg
Naht- und Saumzugaben:
Die Schnitteile enthalten keine Naht- oder Saumzugabe. Füge hier mindestens 0,7 cm Naht- bzw. 2–3 cm Saumzugabe hinzu, sofern es auf dem entsprechenden Schnittteil oder in den Projektinfos nicht anders vermerkt wurde.
Maßtabelle:
Orientiere dich bei den Größen auf jeden Fall an deinen Körpermaßen, nicht an der Kaufgröße, die du im Normalfall trägst.
Und so geht’s:
Stecke jeweils das Innen- und das Außenbein der beiden Vorderhosenteile rechts auf rechts aufeinander und nähe sie zusammen. Bügle die Naht nach außen und steppe sie knappkantig von rechts auf dem Außenbein ab. Wenn du ohne Teilung nähst, kannst du direkt mit Schritt 2 starten.
Taschenbeutel annähen:
Nähe jeweils die Hosentaschen an die Vorderhosenteile.
Stecke jeweils einen vorderen Taschenbeutel rechts auf rechts an den Tascheneingriff und nähe ihn an.
Lege das Vorderhosenteil mit der linken Seite vor dich hin. Klappe den Taschenbeutel um. Er liegt jetzt mit der schönen Seite vor dir. Bügle die Naht flach und steppe den Tascheneingriff knappkantig ab.
Stecke den hinteren Taschenbeutel rechts auf rechts auf den eben angenähten vorderen Taschenbeutel und nähe beide Teile zusammen.
Steppe die Taschen jetzt innerhalb der Nahtzugabe an der Seite und am Bund an der Vorderhose fest.
Vorderhose zusammennähen:
Stecke die beiden Teile der Vorderhose rechts auf rechts aufeinander und nähe die Schrittnaht zusammen. Nutze dafür am besten deine Haushaltsnähmaschine.
Schneide die Nahtzugabe unterhalb des Fake-Eingriffes vorsichtig bis zur Naht ein. Achte darauf, die Naht nicht zu verletzen. Anschließend kannst du die Naht noch (mit der Overlock) versäubern.
Lege die Hose mit der linken Seite nach oben vor dich hin und bügle den Fake-Eingriff nach rechts. Stecke dir alles gut fest.
Drehe die Vorderhose jetzt auf die schöne Seite um. Zeichne dir mit Schneiderkreide oder einem Trickmarker die Form des Fake-Eingriffes auf und steppe ihn von rechts ab.
Wenn das geschafft ist, sieht die Vorderhose doch schon richtig super aus.
Hinterhose vorbereiten:
Bereite die Hinterhose vor, indem du die Abnäher und die Paspeltaschen nähst.
Abnäher:
Ein Abnäher ist eine Falte, die spitz auslaufend genäht wird. Er dient dazu, dein Kleidungsstück an bestimmten Körperstellen enger zu machen und somit die Passform perfekt anzupassen.
Zeichne dir die Abnäher auf die linke Seite deines Schnittteils. An der Bundkante kannst du zusätzlich noch zwei kleine Knipse setzen. Klappe den Abnäher rechts auf rechts aufeinander. Die kleinen Knipse an der oberen Kante treffen aufeinander. Fixiere den Stoff am besten mit einer Stecknadel. Der Abnäher verläuft nach unten hin spitz zu. Nähe auf deiner Hilfslinie von oben nach unten. Die Naht wird an der Spitze nicht verriegelt, sondern verknotet. Lass dafür genügend Faden überstehen. Klappe das Schnittteil auf und bügle den Abnäher in Richtung der Seitennaht.
Fake-Paspeltaschen nähen:
Versäubere die beiden Leisten und die Leistenbelege. Verstärke die Leisten mit Vlieseline und bügle sie an der langen Seite in den Bruch. Verstärke auch den Bereich auf der Hinterhose, auf den gleich die Tasche genäht wird. Zeichne dir die Taschenposition auf.
Schneide die Markierung vorsichtig bis 1 cm vor den kurzen Seiten mit einer spitzen Schere auf. Links und rechts schneidest du schräg in die Ecken. Bügle die eben aufgeschnittenen Kanten auf die linke Seite um.
Stecke die Leiste von rechts an die untere Kante, die offenen Kanten liegen aufeinander. Dabei steht die Leiste links und rechts etwas über. Lege das Hosenteil jetzt mit der linken Seite nach oben vor dich hin. Nähe die Leiste auf der Bügelmarkierung von einer Ecke zur anderen fest. Verriegle Anfang und Ende der Naht.
Stecke den Leistenbeleg rechts auf rechts auf die obere Kante und nähe ihn auf die gleiche Weise an. Stülpe die Leiste und den Leistenbeleg durch die Öffnung und forme deine Tasche sauber aus.
Wenn du jetzt dein Hosenteil zurückklappst, siehst du auf beiden Seiten der Tasche dieses kleine Dreieck. Nähe es auf Leiste und Beleg fest. Steppe die Tasche von rechts knappkantig auf der Hose ab. Die Leiste ist jetzt oben offen und erweckt den Eindruck einer echten Tasche.
Hinterhose nähen:
Lege beide Teile der Hinterhose rechts auf rechts aufeinander und nähe anschließend die Schrittnaht zusammen.
Vorder- und Hinterhose zusammenfügen:
Stecke die Vorderhose rechts auf rechts auf die Hinterhose und schließe die Seitennähte. Bügle jeweils die Naht nach hinten und steppe sie knappkantig von rechts auf der Hinterhose ab.
Stecke die Innenbeine jetzt rechts auf rechts zusammen. Die Schrittnähte liegen dabei exakt aufeinander. Nähe die Hose zusammen.
Hosenbund nähen:
Bereite den Bauchbund vor. Wenn du Ösen oder Knopflochöffnungen für eine Kordel verwenden möchtest, bringe diese jetzt an.
Nähe den Hosenbund an. Klappe das Bündchen links auf links aufeinander und teile es mit Klammern oder Stecknadeln in vier gleiche Teile. Teile jetzt die Bundkante deines Nähwerks ebenfalls in vier gleiche Abschnite ein: Seitennähte, vordere- und hintere Mitte. Stülpe das Bündchen über die Bundkante, die offenen Kanten liegen aufeinander, stecke es fest und nähe es unter leichter Dehnung an. Die abgesteckten Marker helfen dabei, eine gleichmäßige Dehnung zu erzielen
Lass beim Annähen des Hosenbundes eine Öffnung für das Gummiband. Schneide dir anhand deines Taillenumfangs ein Gummiband zurecht. Ziehe das Gummiband mithilfe einer Sicherheitsnadel ein. Schließe das Gummiband zum Ring und schließe die Öffnung.
Beinsäume nähen:
Schlage die Beinsäume nach innen um. Achte dabei auf die Breite des Gummibands, welches du einziehen möchtest. Nähe den Saum fest, lass dabei wieder eine Öffnung und ziehe dein Gummiband mithilfe einer Sicherheitsnadel ein. Schließe das Gummiband zum Ring und schließe die Öffnung. Verfahre mit dem anderen Bein ebenso.
Kordel einziehen:
Ziehe deine Kordel vorsichtig mithilfe einer Sicherheitsnadel ein.
Fertig ist deine Sweathose Ebony!
Viele weitere Schnittmuster findest du in unserem Shop.
Copyrighthinweis: © 2024 Alle Rechte des Schnittmusters, der Anleitung zur Sweathose Ebony liegen beim EMF Verlag. Aufmacher- und Projektfotos: © EMF / Corinna Brix, Step- und Materialfotos: © EMF / Jeanette Thümmler. Das Kopieren, Verändern und die Weitergabe der Anleitung und der Vorlagen sind NICHT gestattet. Die Nutzung des Schnittmusters ist nur für den privaten Gebrauch gestattet. Der Verkauf des Schnittmusters, sowie der daraus genähten Werke ist ausgeschlossen.