Der Trend dieses Jahres waren volumenreiche Maxikleider mit ihren vielen Volantstufen. Die Idee war es daher, die Optik dieser Volantkleider aufzugreifen und gleichzeitig das dadurch entstandene Volumen für einen Shopper zu nutzen.
Mit der Kimi-Bag ist auf diese Weise ein unkompliziert zu nähender Shopper entstanden, der durch seine Rundungen und Raffungen eindeutig mehr hermacht als die normale Einkaufstasche.
So fasst die die Kimi-Bag durchaus einen größeren Einkauf auf dem Wochenmarkt oder macht sich auch als Sporttasche gut.
Parallel zum großen Shopper ist aber zudem noch die kleine Schwester entstanden. In diese Handtaschen-Variante passen Handy, Geldbörse und alles das, was dringend mit muss.
Auch Anfänger kommen mit der Kimi-Bag aus nur wenigen Schnittteilen problemlos klar und dürften schnell zu einem schönen Ergebnis kommen. Praktisch ist zudem, dass allein ein eiinziges Taschenteil auszudrucken ist.
Für die Kimi-Bag eignen sich Baumwoll- und Canvasstoffe. Je weicher der Stoff fällt, umso besser lässt er sich bei diesem Schnitt verarbeiten.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Nähen eurer Tasche. Falls bei der Anleitung doch noch Fragen aufkommen sollten, schreibe mir gern unter „Sie näht“.
Liebe Grüße
Anik
Du benötigst:
Für die große Kimi-Bag:
- als Außenstoff: 1,3 m Baumwoll- , Canvas- oder Cordstoff in einer Breite von 1,40 cm (liegt der Stoff schmaler, brauchst du entsprechend mehr Stoff)
- als Innenstoff: 1 m Baumwollstoff
- 1 m Volumenvlies H630
- ca. 2,40 m softes Baumwollgurtband in einer Breite von 40 mm
- ein kleines Stück Kunstleder (Größe 10,5 x 18 cm)
- optionale Innentasche: 2 Rechtecke (15 x 20 cm) Baumwollstoff
- optional: Labels oder Patches zum Verzieren
Für die kleine Kimi-Bag:
- als Außenstoff 0,4 m Baumwoll- , Canvas- oder Cordstoff in einer Breite von 1,40 cm (liegt der Stoff schmaler, brauchst du entsprechend mehr Stoff)
- als Innenstoff 0,4 m Baumwollstoff
- 0,4 m Volumenvlies H630
- ca. 2,40 m softes Baumwollgurtband in einer Breite von 40 mm
- ein kleines Stück Kunstleder (Größe 10,5 x 18 cm)
- optionale Innentasche: 2 Rechtecke (15 x 20 cm) Baumwollstoff
Schnittmuster:
Drucke das Schnittmuster bei 100% und ohne Seitenanpassung aus. Klebe die Seiten an den entsprechenden Markierungen zusammen.
Zuschneiden:
Schneide das Taschenteil jeweils zweimal im Bruch aus dem Außenstoff, dem Innenstoff und dem Vlies zu. Achte auf die Abnäher.
Danach schneide für die große Tasche zwei 62 cm lange Streifen in jeweils 10,5 cm Höhe zu. Für die kleine Tasche müssen diese beiden Streifen nur 32 cm lang sein. Die Höhe bleibt gleich.
Zusätzlich schneide zwei Gurtbänder in der Länge von 100 cm zu. Achtung: Diese Länge musst du eventuell auf deine Körpergröße anpassen. Solltest du deutlich größer sein als 1,60 m, schneide das Gurtband um ca. 20 cm länger zu als angegeben und passe es dann am Ende an.
Und so geht’s:
Der Nähvorgang ist bei beiden Taschenversionen identisch. Erklärt wird er hier anhand von Bildern der großen Variante.
Zuerst bügle das Vlies auf die Rückenseiten deines Innenstoffs.
Nähe dann die Abnäher. Schiebe dafür jeweils die beiden Geraden der Ecken bündig rechts auf rechts aufeinander und fixiere sie mit Stoffklammern. Nähe sie mit einer Nahtzugabe von 1 cm ab. Du beginnst dabei an der äußeren Stoffkante. Wichtig ist dabei, parallel zu den Stoffkanten der Abnäher bis zum Endpunkt zu nähen. Nähe dabei über den Stoff hinaus. Verriegele gut, du kannst hier auch gut eine zweite Sicherungsnaht für den besseren Halt setzen.
Möchtest du deine Tasche mit einem Patch verzieren, ist jetzt ein guter Zeitpunkt.
Falte die Nahtzugabe hin zur Mitte und steppe die Naht von außen mit einer Stichlänge von 4,5 cm ab.
Danach legst du beide Außenteile am unteren Ende rechts auf rechts aufeinander. Achte dabei darauf, dass die beiden Abnäher exakt aufeinander liegen. Ich nutze zum Zusammenstecken gern Stoffklammern. Nähe nun die beiden Teile mit einer Nahtzugabe von 1 cm zusammen.
5) Nun brauchst du eine Kräuselnaht am oberen Ende deiner Außentaschen-Teile. Ich stelle dafür meine Maschine auf eine große Stichlänge ein (5 mm) und reduziere die Fadenspannung deutlich. Am Anfang und am Ende lässt du jeweils Ober- und Unterfaden ein Stück heraushängen, damit du an den beiden Fäden ziehen kannst, um hinterher dein Stoffteil zu raffen.
Mit einer Stoffklammer markierst du dir jetzt jeweils die obere Mitte deines Stoffteils. Etwas darunter steckst du dir auch noch zusätzlich eine Stecknadel auf die gleiche Stelle, damit du auch nach dem nächsten Nähschritt noch sehen kannst, wo die Mitte deiner Außentasche ist. Das wird wichtig, wenn du später die Außen- und Innentasche zusammensteckst.
Nun brauchst du die beiden 10 cm hohen Stoffstreifen. Falte zunächst die schmalen Kanten um 1 cm nach innen um und steppe sie ab.
Nun faltest du den Stoffstreifen der Länge nach links auf links in der Mitte. Es kann helfen, ihn danach zu bügeln.
Anschließend steckst du ebenfalls eine Nähklammer in die Mitte deines Stoffstreifens, um ihn so genau mittig an der oberen Mitte des Außenteils anbringen zu können. Dabei zeigen die beiden offenen Seiten des Stoffstreifens zum oberen Rand des Außenteils. Danach steckst du die beiden äußeren Enden des Streifens ebenso am äußeren Rand der Außentasche fest.
Jetzt ziehst du vorsichtig an den Nähfäden der Kräuselnaht und bringst so das Außenteil und den Streifen auf dieselbe Länge. Hier nutze ruhig üppig Stoffklammern, um beide Schichten sehr sauber zusammenzustecken. Achte unbedingt darauf, die Kräuselung gleichmäßig zu verteilen. Wenn es dir hilft, kannst du die einzelnen Strecken noch einmal halbieren, um den Stoff gleichmäßiger verteilen zu können.
Nähe nun mit einer Nahtzugabe von 8 mm am äußeren Rand entlang. Denke daran, deine Naht gut zu verriegeln. Auf diese Weise ist jetzt ein Tunnel entstanden, in dem am Ende dein Gurtband verlaufen wird. Für mehr Stabilität kannst du an dieser Stelle eine zweite Sicherheitsnaht setzen
Genauso verfährst du in Folge mit der anderen Seite der Außentasche. Damit ist die Außentasche auch schon fertig.
Anschließend nimmst du dir die beiden Teile der Innentasche zur Hand. Wieder nähst du zunächst die Abnäher wie oben unter Punkt 2 erklärt.
Dann nähst du beide Innentaschenteile am unteren Rand zusammen. Achte wieder darauf, dass die beiden Abnäher exakt aufeinander liegen.
Wichtig: Hier musst du zwischen beiden Abnähern eine rund 15 cm lange Wendeöffnung lassen, durch die am Ende die Tasche gewendet wird.
Markiere dir auch hier am oberen Rand der Innentasche jeweils die Mitte mit einer Stoffklammer.
Ebenfalls setzt du auch hier am oberen Rand des Taschenteils eine Kräuselnaht (Vorgehensweise siehe unter Punkt 5).
17) Nun steckst du beide Taschenteile so ineinander, dass die beiden schönen Stoffseiten jeweils aufeinander zeigen. Dabei steckst du zuerst die beiden Mitten der am oberen Rand der Taschenteile zueinander und dann jeweils die beiden Seitennähte exakt aufeinander.
Wichtig: Achte darauf, dass der Tunnel sauber nach unten gefaltet ist und bei den späteren Nähschritten auf diese Weise nicht im Weg ist.
Auch hier muss die Kräuselung jetzt wieder gleichmäßig verteilt werden.
Wenn alles sauber zusammengesteckt ist, nähe alle Schichten mit einer Nahtzugabe von 1 cm zusammen. Achte darauf, an Anfang und Ende die Naht zu verriegeln.
19) Danach musst du nur noch eine Quernaht über die Schmalseiten der Außenteile setzen, ebenfalls 1 cm vom Rand entfernt. Achte aber dabei darauf, dass du den Tunnel nicht mit einfasst. Am besten schiebst du ihn mit den Fingern ein wenig nach innen.
Nun kommt der schöne Moment, wenn du deine Tasche durch die Wendeöffnung wendest.
Der nächste Nähschritt ist kein verpflichtender. Wenn du möchtest und wenn dein Stoff nicht zu dick ist, kannst du deine Außentasche unter dem Tunnel noch einmal absteppen (Stichlänge 4,5 mm). Das empfehle ich aber nur, wenn deine Stofflagen durch die Raffungen nicht zu wulstig werden. Es kann helfen, Innen- und Außenstoff dafür vorher einmal vorsichtig mit der Spitze des Bügeleisens nach unten zu bügeln.
Beim Absteppen musst du dann sehr vorsichtig nähen und darauf achten, dass sowohl der Außen- als auch der Innenstoff sehr sauber nach unten gezogen werden, damit keine Wülste entstehen und das Ergebnis unsauber aussehen könnte. Bei diesem schönen, aber etwas dickeren Cord hier habe ich mich zum Beispiel dagegen entschieden.
Der Taschenkörper ist nun fertig und du kommst jetzt zur Aufhängung:
Ziehe dafür die beiden Gurtbänder vorsichtig in jeweils einen der beiden entstandenen Tunnel ein. Ich nutze dafür einfach eine Sicherheitsnadel und falte das Gurtband zur Hälfte. Das softe Baumwollmix-Gurtband von Snaply eignet sich sehr gut zum Durchziehen, weil es angenehm weich ist. Dann gucke, dass die beiden Gurtbänder gleichlang verteilt sind. Auch da helfen Klammern, um den Tunnel auf der passenden Höhe zu verteilen.
Danach lege nun die beiden Enden der Gurtbänder auf je einer Seite sauber übereinander und achte darauf, dass die Bänder nicht verdreht sind.
Sie werden an der oberen schmalen Kante mit einem Zickzackstich zusammengenäht. Das wiederholst du an der anderen Seite.
Fast am Schluss angekommen, nimmst du dir dein 10,5 × 18 cm großes Stück Kunstleder, faltest es an den schmalen Seiten jeweils um 1 cm nach innen und steppst es ab.
Dann faltest du das Stück der Länge nach in der Mitte und nähst die lange Seite sauber zusammen. Achte darauf, den Anfang und das Ende der Naht gut zu verriegeln.
26) Auch dieser so entstandene Tunnel wird nun gewendet. Das erfordert ein wenig Friemelei und wendige Finger. Ein Kochlöffel kann auch hier hilfreich sein.
Das Kunstlederstück wird nun ein ganzes Stück über ein Ende der Gurtbänder gezogen. Achte darauf, dass die Naht in Richtung Tasche zeigt. Sie liegt also am Ende auf deiner Schulter auf.
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Anschließend werden die Gurtbänder übereinandergelegt und mit einem Zickzackstich mehrmals sicher zusammengenäht. Achte darauf, dass sie nicht verdreht sein dürfen. Prüfe vorher, ob die Länge der Gurtbänder für dich passend ist. Kürze ansonsten gegebenenfalls.
Jetzt schiebst du den Kunstleder-Tunnel über die Nahtstelle der Gurtbänder und verdeckst sie so.
Willst du sichergehen, dass nichts verrutscht, kannst du den Tunnel an dieser Stelle auch noch feststeppen. Ich nutze dafür einen Zickzackstich.
Abschließend kommt nur noch etwas Feintuning: Schiebe die Taschenteile soweit am Gurtband entlang, wie du die Form der Tasche am schönsten findest und die besondere Rundung der Kimi-Bag für dich am besten herauskommt. Steppe an dieser Stelle den Tunnel der Taschenteile auf dem Gurtband fest, damit nichts mehr verrutschen kann.
Und zum Schluss: Schließe nun die Wendeöffnung.
Fertig ist deine Kimi-Bag.
Add-on 1: Du kannst natürlich auch noch eine kleine Innentasche anbringen. Dafür brauchst du nur zwei Rechtecke der Größe 15 x 20 cm, die du rechts auf rechts aufeinanderlegst und rundherum mit einer Wendeöffnung aufeinandernähst. Für die kleine Kimi-Bag müsstest du diese Innentasche entsprechend kleiner wählen.
Wende die so entstandene Tasche und nähe sie an drei Seiten an passender Stelle auf eines deiner Innentaschenteile.
Add-on 2: Wenn du deine Tasche verschließen möchtest, empfehle ich mit annähbaren Magnetverschlüssen zu arbeiten. Auch die findet ihr hier bei Snaply:
Viel Spaß mit deiner neuen Tasche!
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Copyrighthinweis: © 2023 Alle Rechte des Schnittmusters “Kimi-Bag“, Schnittmuster, Bilder und Texte liegen bei Anik Muscheid (Frau Muscheids Nähstunde). Das Kopieren, Verändern und die Weitergabe der Anleitung und der Vorlagen sind NICHT gestattet. Für Fehler in der Anleitung kann keine Haftung übernommen werden. Die Nutzung des Schnittmusters ist nur für den privaten Gebrauch gestattet.
