Eine leichte Decke darf in keiner Babyausstattung fehlen. Vom ersten Moment an gibt sie dem Baby Geborgenheit und begleitet es beim Größerwerden – erst recht, wenn sie aus Musselin genäht wird. Die natürlichen Fasern des Stoffs und die besondere Knitteroptik machen die Decke besonders wertvoll. Musselin ist atmungsaktiv, kann Feuchtigkeit aufnehmen und ist mit seiner lockeren Webstruktur besonders angenehm auf der Haut.
Die Decke kannst Du in zwei Varianten nähen: Für die Sommervariante genügen zwei Lagen Musselin. So ist sie gemütlich weich und dennoch leicht genug für warme Sommertage. In dieser Variante lässt sich die Decke besonders klein zusammenlegen und kann unterwegs auch als Sonnenschutz für Auto oder Kinderwagen verwendet werden.
In der Wintervariante bekommt die Decke eine watteweiche Polsterung aus leichtem Volumenvlies. Das macht sie insgesamt etwas stabiler, wie eine leichte Steppdecke. So gepolstert kannst Du die Musselindecke auch als Unterlage zum Wickeln oder als dünne Spiel- und Krabbeldecke verwenden.
BONUS: Und weil Geschwisterkinder es lieben, wenn ihr Teddy oder das Lieblingspüppchen die gleiche Decke bekommt, wie das neue Baby, bringt die Anleitung das Schnittmuster in zwei Größen mit. Während Mama sich über die große Decke fürs Baby freut, lässt die kleine Decke die Augen von Puppeneltern leuchten. So nähst Du ein ganz besonderes Set als Willkommensgeschenk fürs nächste Baby im Freundeskreis.
Viel Freude beim Nähen und Kuscheln wünscht
Franziska
von Lange Hand
Fertigmaße der Decke:
Die Babydecke ist 70 cm breit und 100 cm hoch.
Die Puppendecke ist 31 cm breit und 44 cm hoch.
Du benötigst:
Für Rückseite:
- 1,10 m m Baumwoll-Musselin „Pina“ in Mint
(Die Decke misst zwar nur 100 cm x 70 cm, aber mit 1,10 m hat der Stoff noch ein bisschen Puffer, falls er in der Wäsche eingeht)
Für die Vorderseite:
- 1,10 m m Baumwoll-Musselin „Pina“ in Mint
(Die Decke misst zwar nur 100 cm x 70 cm, aber mit 1,10 m hat der Stoff noch ein bisschen Puffer, falls er in der Wäsche eingeht) - 1 m Baumwoll-Musselin „Pina“ in Rostrot
- 0,7m Baumwoll-Musselin „Pina“ in Gelb
- 0,7m Baumwoll-Musselin „Pina“ in Dusty Mint
- 0,7m Baumwoll-Musselin „Pina“ in Weiß
Für die Einfassung:
Für die Wintervariante:
- 1m Vlieseline Volumenvlies H630 zum Aufbügeln
Nähgarn:
- Nähgarn in Rostrot
- Nähgarn in Gelb
- Nähgarn in Dusty Mint
- Nähgarn in Weiß
- Nähgarn in Mint
Hilfsmittel:
- Trickmarker selbstlöschend (alternativ Frixion-Pen)
Vlieseline Stretchfix-Band, 3 cm breit - Schere
- Lineal
- Wonder Clips
- Nähmaschine
Das Schnittmuster:
- Lade die ZIP-Datei herunter und enpacke sie.
- Das Schnittmuster für die große Musselindecke liegt im A4-Format vor und besteht aus 20 einzelnen A4-Seiten. Zusätzlich liegt das Schnittmuster für die große Musselindecke auch als Bogen im A0-Format vor.
- Das Schnittmuster für die Puppendecke im A4-Format besteht aus 5 Blättern, die Seiten 1 bis 4 ergeben einen zusammenhängenden Bogen, Seite 5 ist einzeln.
Hinweis: Drucke das Schnittmuster OHNE ANPASSUNGEN aus (falls Dein Drucker eine Anpassung erzwingt, ist das kein Problem. Bei einem so großen Projekt wie die Decke macht das am Ende nur wenige Zentimeter Schwund aus. Wichtig ist nur, dass dann alle Seiten mit gleicher Anpassung gedruckt werden)
Schneide die Blätter entlang der Schnittlinien aus und klebe die Seiten zusammen. Auf dem Schnittbogen findest du Passmarken dafür. Schneide anschließend die Schnittteile aus.
Der Zuschnitt:
Nahtzugaben von 1 cm sind bereits in allen Maßen und Schnittteilen enthalten. Du brauchst beim Zuschneiden nichts mehr zugeben.
- 1 × Vorderseite
- 1 × Erster Bogen
- 1 × Zweiter Bogen
- 1 × Dritter Bogen
- 1 × Vierter Bogen
ACHTUNG: Musselin sollte man vor der Verarbeitung besser vorwaschen, da er erfahrungsgemäß beim Waschen eingeht. Allerdings krumpelt der Stoff dann ein und lässt sich schwieriger nähen. Alternativ kannst du dafür aber den Musselin vor dem Nähen mit Baumwolltemperatur und Dampf ordentlich bügeln um ein späteres Schrumpfen zu vermeiden.
Für die Rückseite benötigst Du keinen separaten Zuschnitt. Die fertiggestellte Vorderseite dient nachher als Schnittmuster.
Für die Einfassung benötigst Du einen Jersey-Streifen mit 6 cm Breite und einer Länge von ca. 3,50 m (für die große Decke), bzw. 1,60 m (für die Puppendecke). Wie Du ihn aus einzelnen Streifen zusammensetzt, liest Du unten in der Anleitung.
Und so geht’s:
Vorderseite Nähen
Bevor es an die Nähmaschine geht, ist es sinnvoll, die Unterkanten der einzelnen Zuschnitte zu markieren. So verhinderst Du, dass die Teile versehentlich falsch herum aneinander genäht werden.
Nähe im ersten Schritt den vierten und den dritten Bogen aneinander. Lege den vierten Bogen rechts auf rechts auf den dritten Bogen, klammere die beiden Teile zuerst an der seitlichen Kante zusammen und danach an der Unterkante. Erst wenn diese beiden Klammern sitzen, verteilst Du weitere Klammern entlang der Rundung. Auf diese Weise stellst Du sicher, dass die Teile an den Unter- und Seitenkanten exakt aufeinandersitzen.
Weil Musselin leicht ausfranst, ist es sinnvoll mit zwei Nähten zu arbeiten. Nähe zuerst die Teile entlang der Rundung mit einem Geradstich zusammen und versäubere diese Naht im zweiten Schritt mit der Overlockmaschine oder alternativ mit dem Zickzackstich der normalen Nähmaschine.
Um den zweiten Bogen mit den beiden bereits aneinander genähten Bögen zu verbinden, gehst Du genauso vor. Richte die Teile zunächst an der Unterkante aus, klammere sie dann erst an der seitlichen Kante und der Unterkante zusammen, bevor Du die restlichen Klammern an der Rundung verteilst und alles final zusammennähst.
Nach demselben Prinzip nähst Du zum Schluss noch den ersten Bogen an die restlichen schon miteinander verbundenen Bögen.
Wenn der Regenbogen fertig ist, fügst Du ihn rechts auf rechts mit dem Zuschnitt „VORDERSEITE“ zusammen. Klammere auch hier zunächst wieder die Kanten fest, bevor Du Klammern an der Rundung verteilst und die Teile zusammennähst.
Bügle abschließend die Nahtzugaben auf der Stoffrückseite in eine Richtung. Dann ist die Vorderseite der Musselindecke auch schon fertig.
Volumenvlies anbringen für die Wintervariante
Möchtest Du die Decke als Wintervariante nähen, ist jetzt Zeit, sie mit Volumenvlies zu verstärken. Am leichtesten geht das mit Vlieseline H 630. Das Vlies ist einseitig mit einer Haftmasse versehen und lässt sich einfach aufbügeln. Breite es so aus, dass die Seite mit den rauen Punkten nach oben zeigt. Darauf positionierst Du die vorbereitete Deckenvorseite, und zwar so, dass die linke Stoffseite auf den Klebepunkte des Vlieses liegt. Bügle nun das Vlies von der rechten Stoffseite her mit etwas Druck. Wichtig: Schiebe das Bügeleisen nicht, dabei könnte das Vlies verrutschen. Setze es lieber leicht überlappend auf.
Lass alles etwa 20 Minuten auskühlen, damit sich der Kleber voll entfalten kann.
Vorder- und Rückseite der Decke zusammennähen
Weil der Musselinstoff insgesamt ziemlich dünn ist, kann das Zusammennähen der beiden Deckenseiten schwierig sein, vor allem bei der großen Deckenvariante. Viel leichter geht es, wenn Du Stretchfix zu Hilfe nimmst. Das Band ist eine Klebemasse für Stoffe, die bei Hitze schmilzt. Ihr großes Plus: Die Masse bleibt nach dem Aufbügeln elastisch und beschwert den leichten Musselinstoff nicht.
Bügle das Stretchfixband entlang der Kanten auf die linke Stoffseite der Deckenvorderseite. Nach dem Abkühlen kannst Du das Trägerpapier entfernen.
Für die Rückseite der Decke benötigst Du ein Stoffstück, das etwas breiter und höher ist als die Deckenvorderseite. Breite den Stoff auf dem Tisch aus, lege die Vorderseite rechts auf rechts obenauf und streiche mögliche Falten sorgfältig aus. Wenn alles glattliegt, bügelst Du die Teile entlang der Kanten aufeinander. Dabei schmilzt die Haftmasse des Stretchfix-Bandes und klebt die Stofflagen aufeinander. Jetzt sind sie fixiert und verrutschen nicht mehr beim anschließenden Zusammennähen.
Wichtig: Schneide den Überstand jetzt noch nicht ab! Durch das Quilten bzw. Absteppen kann die ganze Decke insgesamt noch etwas schrumpfen.
Wenn Du die Decke in der Wintervariante nähst, liegt das Volumenvlies jetzt zwischen den beiden Musselin-Lagen, die Nähschritte bleiben aber gleich.
Absteppen und Verbinden der Stofflagen
Das Absteppen der Regenbögen und das Aufnähen des Motivs sieht nicht nur schön aus, sondern hilft auch, die Stofflagen miteinander zu verbinden. In der Wintervariante wird so zusätzlich das innenliegende Volumenvlies fixiert. In der Sommervariante macht es die Decke noch etwas griffiger, weil sich die Stofflagen nicht mehr voneinander lösen können.
Zeichne zunächst die Linien auf, die Du später nachnähen möchtest. Für die Sonne nimmst Du einen Teller oder ähnlichen runden Gegenstand zu Hilfe. Zeichne zunächst den Kreis und anschließend die Linien für die Sonnenstrahlen auf. Alternativ kannst Du auch die Linien vom Schnittmuster übertragen.
Nähe die Linien der Sonne einzeln nach. Die Bögen des Regenbogens kannst Du jeweils im Nahtschatten und zusätzlich einmal in der Mitte jedes Bogens absteppen. Wähle dafür den Geradstich mit einer Länge von 2,6 bis 3 mm. Vergiss nicht, Anfang und Ende der Nähte zu verriegeln!
Nach dem Absteppen der Linien schneidest Du den rückseitigen Überstand entlang der Kanten zurück.
Später wird die Decke mit einem Jersey-Streifen eingefasst. Das geht leichter, wenn die Ecken abgerundet sind. Nimm dafür einen runden Gegenstand zu Hilfe, zeichne die Rundung an den Ecken an und schneide alles zurecht.
Versäubere die Kanten entweder mit einem Zickzack-Stich der normalen Nähmaschine oder mit der Overlockmaschine. Das verhindert nicht nur, dass die Kanten ausfransen, sondern gibt ihnen auch noch etwas zusätzlichen Griff und das Einfassen nachher gelingt leichter.
Tipp: Statt der Jersey-Einfassung könntest Du die Decke auf mit einem breit eingestellten Rollsaum der Overlockmaschine umnähen und wärst an dieser Stelle schon fertig.
Jersey-Streifen vorbereiten
Schneide vom Jersey mehrere 6 cm breite Streifen zu. Achtung: Der Streifen soll sich in der Länge dehnen, nicht in der Breite!
Lege die Enden rechts auf rechts im rechten Winkel aufeinander und nähe sie diagonal zusammen. Kürze die Nahtzugabe ein und bügle sie auf der Stoffrückseite auseinander. Füge auf diese Weise so viele Streifen zusammen, bis sie eine Länge von ca. 3,50 m für die große Decke ergeben.
Tipp – so rollt sich der Jersey-Streifen nicht mehr ein
Für eine weiche Einfassung ist es super, wenn der Jersey schön dünn ist. Das Problem: Oft rollen sich leichte Jerseys an den Schnittkanten ein und das Nähen wird zur Geduldsprobe. Wenn Du zuvor Stretchfix auf den Streifen bügelst, bleibt er elastisch, wird aber insgesamt stabiler und rollt sich nicht mehr ein. Praktischerweise ist das Stretchfix genau 3 cm breit. Bügle ihn zunächst auf die Rückseite des Streifens, lass ihn kurz auskühlen und entferne dann das Trägerpapier.
Anschließend legst Du den Streifen der Länge nach zur Hälfte und bügelst ihn. Das Stretchfix im Inneren Schmilzt und fixiert den Streifen dauerhaft. So ist er bereit, als Einfassung an die Decke genäht zu werden.
Einfassung nähen
Nähe den Jersey-Streifen entlang der Kante an die Deckenrückseite. Die offene Kante des Streifens zeigt zur Deckenkante. Lass am Beginn der Naht ein Stück von gut 3 cm überstehen, das noch nicht angenäht wird. Kurz bevor das Ende des Streifens auf den Anfang trifft, beendest Du die Naht. Schneide den Streifen so ab, dass das Ende des Anfang um gut 5 cm überragt.
Wichtig:
- Der Streifen liegt auf der Deckenrückseite!
- Die offene Kante des Streifens zeigt zur Deckenkante.
- Dehne den Streifen beim Nähen nicht.
Ziehe den Streifen vorsichtig auseinander (damit sich das Stretchfix an der Stelle ein bisschen löst). Schlage das Ende des Streifens ein, so dass eine saubere Kante entsteht (evtl. bügeln, damit die Haftmasse wieder klebt). Streiche alles glatt und lege den überstehenden Anfang des Streifens oben auf.
Jetzt kannst Du das Ende des Streifens final einklappen, so dass es den Beginn des Streifens sauber umschließt und keine offenen Kanten mehr zu sehen sind.
Drehe die Decke um, so dass die Vorderseite zu Dir zeigt. An der Kante siehst Du die Naht vom Annähen des Streifens. Jetzt kannst Du den Streifen rundherum um die Kante legen und mit Stoffklammern fixieren. Die Bruchkante soll dabei knapp über die Naht hinausragen.
Nähe den umgeschlagenen Streifen mit einer Zickzack-Naht an. Dabei soll die Nadel in der linken Nadelposition des Zickzack-Stichs knapp neben der Bruchkante des Streifens einstechen. Auf diese Weise entsteht eine regelmäßige Naht, die auch auf der Deckenrückseite hübsch aussieht.
Herzlichen Glückwunsch, Deine Musselindecke mit Regenbogen ist fertig.
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Copyrighthinweis: © 2021 Alle Rechte des Schnittmusters „Musselindecke mit Regenbogen“ liegen bei Franziska Lange (Von Lange Hand). Das Kopieren, Verändern und die Weitergabe der Anleitung und der Vorlagen sind NICHT gestattet. Die Nutzung des Schnittmusters ist nur für den privaten Gebrauch gestattet. Der Verkauf des Schnittmusters, sowie der daraus genähten Werke ist ausgeschlossen.
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