Mit schriftlicher Anleitung und Schritt-für-Schritt-Videotutorial!
Maritime inspirierte Dinge sind aus den Zimmern unserer Kinder kaum noch weg zu denken. Mit dem Walkissen kannst Du für deine Kids einen tollen, kuscheligen Schlaf- und Kuschelbegleiter nähen. Die dreidimensionalen Flossen und das geplottete Gesicht machen den kleinen Blauwal auch zu einem super Spielkameraden, der nach der wilden Toberei dann direkt zum Kuscheln einlädt. Das Walkissen kannst du besonders gut aus Canvas- oder Baumwollstoffen nähen. Richtig toll wirken auch strukturierte Stoffe wie der Canvas, den ich hier im Nähbeispiel verwende.
Viel Spaß beim Nähen wünscht Dir
Stephi von Frollein Tausendschön
Du benötigst:
- Canvas– oder Baumwollstoff 1 für Rückenteil, Flossen und oberes Vorderteil: 60cm x VB
- Canvas– oder Baumwollstoff 2 für unteres Vorderteil: 30 x 45cm
- Endlos-Reißverschluss 6,5mm Raupe: 45cm und 1 Zipper
- Plotterfolien für Auge und Mund: A4
- Füllwatte: ca. 50g
- farblich passendes Nähgarn
Schnittmuster:
Drucke das Schnittmuster bei 100% und ohne Seitenanpassung aus.
Plotterdatei:
Zuschneiden:
- 1x komplettes Kissen als Rückenteil aus Stoff 1
- 1x oberes Vorderteil aus Stoff 1
- 1x unteres Vorderteil aus Stoff 2
- 2x Seitenflossen aus Stoff 1
- 2x Schwanzflosse aus Stoff 2
Video-Anleitung:
Gleich folgt die Schritt-für-Schritt-Anleitung. Möchtest du lieber mit einer Video-Anleitung nähen? Dann schaue sie dir hier an.
Und so geht’s:
Plotten
Zuerst plotten wir das Gesicht für dein Walkissen. Hierfür benötigst du einen Schneideplotter und Textilfolie, die mittels Wärme übertragen wird (zum Beispiel Flex- oder Flockfolie). Farblich solltest du hier schauen, das die Folien einen Kontrast zu deinen Stoffen bilden, nur so ist das Gesicht später gut erkennbar.
Öffne die .dxf oder .svg Datei in deiner Schnittsoftware. Je nach Software kann es sein, das die Datei nicht in der korrekten Größe angezeigt wird. In diesem Fall musst du das Gesicht des Wales einfach auf die gesamte Größe deiner Schneidematte (ich nutze hier das Format 30,5×30,5cm).
Denk unbedingt daran die Funktion `Spiegeln`für die Textiltransferfolien zu aktivieren. Die Schnitt- und Übertragungseinstellungen variieren ja je nach Folienhersteller und Plotter stark, daher solltest du dich hier auf jeden Fall an den Angaben deines Folienherstellers orientieren.
Nun entgitterst du die geschnittenen Dateien vom Auge und dem Mund mit deinem bevorzugten Werkzeug, ich nutze am liebsten meinen „Hook“, der bei meinem Plotter dabei war. Mit einer Stecknadel klappt es aber auch ganz hervorragend.
Zuschneiden
Zunächst einmal solltest du alle Stoffe ordentlich ausbügeln, Webware neigt ja zum stärkeren Knittern und nur mit glatten Stoffen erhältst du ein gutes Zuschneideergebnis.
Das Papierschnittmuster hast du entlang der Teilungsnaht durchgeschnitten. Nun musst du vor dem Zuschnitt an eben dieser Teilungsnaht noch die Nahtzugabe ergänzen. Beim Zuschnitt des oberen und unteren Vorderteiles gibst du also entlang der Teilungsnaht jeweils 1cm Nahtzugabe hinzu.
Dann kannst du jeweils einmal das obere und untere Vorderteil (Achtung: hier benutzen wir die zweite Farbe des Oberstoffes) , sowie einmal das gesamte Kissen als Rückenteil zuschneiden (hierfür legst du die beiden Schnitteile einfach wieder genau aneinander).
Die Schwanz- und die Seitenflosse benötigst du jeweils zweimal, hier kannst du auch direkt in doppelter Stofflage zuschneiden.
Versäubern
Webwaren wie Baumwolle oder Canvas neigen zum stärkeren Ausfransen. Das sieht nicht nur unschön aus, manchmal können sich sogar Nähte wieder öffnen. Da wir ja im Inneren des Kissens die Nähte nicht durch ein Futter verstecken rate ich dir, die großen Schnitteile zu versäubern. Das kannst du entweder an einer Overlockmaschine oder mit dem Zick-Zack-Stich deiner normalen Nähmaschine machen. Die Flossenteile werden nicht versäubert!
Reißverschluss vorbereiten
Nun schneidest du dir den Endlos-Reißverschluss auf die passende Länge zu: ich lege ihn hierfür an die untere Kante des großen Rückenteiles und lasse ihn an beiden Enden etwa 2cm überstehen. Dann kannst du den Zipper auf den Reißverschluss fädeln. Solltest du hier Probleme haben, kann ich dir den Wonder Zip wärmsten empfehlen.
Flossen nähen
Jetzt starten wir mit den Flossen. Zunächst legst du die Schnitteile der Schwanz- und Seitenflosse jeweils rechts auf rechts aufeinander (die schönen Seiten liegen also innen und schauen sich an) und fixierst alles mit ein paar Wonder Clips oder Stecknadeln.
Die Flossen werden nun mit 1cm Nahtzugabe an der Nähmaschine zusammen genäht. Die untere Kante bleibt jeweils offen (hier wird dann später die Watte eingefüllt). Kommst du an einer Ecke an, lässt du die Nadel im Stoff stehen, hebst den Nähfuß an und drehst den Stoff in die entsprechende Richtung. So erhältst du schöne, saubere Ecken. Am Anfang und Ende der Naht solltest du jeweils gut verriegeln, also ein Stückchen rückwärts und dann wieder nach vorne nähen.
Die Nahtzugabe der Flossen schneidest du nun etwa auf die Hälfte zurück, die spitzen Ecken schneidest du einfach gerade ab – achte darauf die Naht nicht einzuschneiden!
Bei der Schwanzflosse musst du die innere Ecke noch vorsichtig bis kurz vor die Naht einschneiden, ansonsten bekommst du nach dem Wenden und Stopfen unschöne Fältchen.
Nun wendest du die Flossen auf die rechte Stoffseite und formst die Ecken noch vorsichtig mit einem Kantenformer oder einem Bleistift aus. Anschließend füllst die die Flossen mit etwas Füllwatte, sie dürfen ruhig ein schönes Volumen bekommen. Die untere offene Kante kannst du einfach mit ein paar Wonder Clips verschließen oder innerhalb der Nahtzugabe zunähen.
Teilungsnaht schließen und Gesicht aufbringen
Zunächst überträgst du dir die Markierungen für die beiden Flossen mit einem Trickmarker oder einem Stück Kreide auf das obere und untere Vorderteil, bzw. für die Schwanzflosse nur auf das obere Vorderteil.
Nun legst du das obere und das untere Vorderteil rechts auf rechts zusammen und fixierst die Strecke bis zur Markierung für die Seitenflosse mit Klammern oder Stecknadeln.
Diese Strecke nähst du nun mit 1cm Nahtzugabe zusammen. Du startest an der Vorderen Kante und nähst bis kurz vor die Markierung für die Seitenflosse. Am Anfang und Ende der Naht verriegelst du jeweils.
Die Nahtzugabe dieser eben genähten Strecke bügelst du auseinander.
Als Nächstes bekommt unser Wal sein Gesicht. Hierfür markierst du dir zunächst die Position für das Auge anhand des Papierschnittmusters. Ich piekse hierfür einfach mit einem Nahtauftrenner durch den Papierschnitt und markiere den Stoff anschließend durch das so entstandene Loch.
Jetzt benötigst du die bereits zu Anfang geplotteten Teile des Gesichtes. Lege das Auge auf die eben entstandene Markierung. Den Mund legst du genau auf die Teilungsnaht, etwa 1,5 cm von der vorderen Kante entfernt.
Beim Aufbringen der Folien orientiere dich bitte wieder an den Angaben deines Folienherstellers. Am besten klappt das mit einer Transferpresse. Mit einem Bügeleisen funktioniert es aber auch. Achte in jedem Fall darauf, nur punktuellen Druck auf die Folie aus zu üben und diese nicht kreisend zu bügeln.
Jetzt musst du noch das zweite Stück der Teilungsnaht schließen, hier wird auch die Seitenflosse integriert. Stecke zunächst die mit Watte gefüllte Seitenflosse anhand der Markierungen auf dem Schnittmuster auf das untere Vorderteil. Die Seitenflosse zeigt dabei nach unten. Am besten lässt du die obere Öffnung der Flosse etwa einen halben Zentimeter über die Naht hinausragen, so wird es stabiler, selbst wenn mal eine kleine Hand daran zieht.
Dann klappst du, wie auch schon bei der ersten Etappe der Teilungsnaht, das obere und das untere Vorderteil rechts auf rechts zusammen. Deine Naht setzt nun genau da an, wo du vorhin aufgehört hast und du schließt auch den Rest der Teilungsnaht mit 1cm Nahtbreite. Am Anfang und Ende der Naht wird natürlich wieder verriegelt. Auch hier bügelst du die Nahtzugabe wieder auseinander.
Reißverschluss anbringen
Deinen Reißverschluss legst du nun rechts auf rechts auf die Unterkante vom unteren Vorderteil (die Reißverschlussraupe und der Zipper zeigen also nach innen, zur schönen Seite des Stoffes). An der linken Kante lege ich den Reißverschluss bündig an, so steht er an der anderen Seite ein ganzes Stück über, da wir ihn zu Anfang ja recht großzügig zugeschnitten haben. So kannst du jetzt den Schieber einfach nach außen ziehen und den Reißverschluss ganz bequem annähen, ohne dich am Schieber vorbei manövrieren zu müssen. Das offene Ende vom Reißverschluss fixiere ich gern mit einer Klammer, so kann der Schieber nicht versehentlich heraus rutschen.
Ich wechsele zum Annähen am liebsten auf das Reißverschlussfüßchen meiner Nähmaschine, da man hiermit so schön nah an die Raupe herankommt. Dann nähst du den Reißverschluss an der Unterkante fest, vergiss nicht, am Anfang und Ende der Naht zu verriegeln.
Klappe den Reißverschluss anschließend nach oben, das Vorderteil und der Reißverschluss liegen nun glatt vor dir. Jetzt nimmst du dir das Rückenteil vom Walkissen zur Hand und steckst es mit einer Seite am zweiten Reißverschlussband rechts auf rechts fest. Auch diese Naht schließt du im Anschluss mit der Nähmaschine.
Wenn du die beiden Teile dann auseinander klappst, kannst du den fertigen Wal schon erahnen.
Wal-Kissen fertigstellen
Endspurt! Noch ein paar Handgriffe und dein neues Walkissen ist fertig.
Wie eben schon die Seitenflosse fixierst du nun auch die Schwanzflosse anhand der entsprechenden Markierungen auf dem oberen Vorderteil. Die Flossenspitzen zeigen dabei nach innen.
Danach klappst du das Vorder- und das Rückenteil rechts auf rechts aufeinander, die Teile sollten nun genau aufeinander passen. Den Reißverschlussschieber schließt du etwa bis zur Mitte. Achte unbedingt darauf, das der Reißverschluss ein gutes Stück geöffnet ist, nur so kannst du das Kissen später Wenden. Fixiere die beiden Stofflagen mit Klammern oder Nadeln, die eben angebrachte Schwanzflosse fixierst du mit.
Nun schließt du das Kissen mit 1 cm Nahtbreite an der Nähmaschine, nutze hierfür wieder den normalen Fuß. Beginne unten am Reißverschluss und klappe die beiden Reißverschlussbänder nach außen aufeinander.
Bist du an einer Ecke angekommen lässt du die Nadel im Stoff stehen, hebst den Nähfuß und drehst das Nähgut in die entsprechende Richtung, um saubere Ecken zu erhalten. Verriegele am Anfang und Ende der Naht.
Jetzt musst du dein Walkissen nur noch wenden, die Ecken etwas ausformen und mit einem Kissen füllen und tadaaaaa: fertig ist der neue kuschelige Schlafbegleiter.
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Copyrighthinweis: © 2021 Alle Rechte des Schnittmusters „Wal-Kissen“ liegen bei Stephanie Schmitz (Frollein Tausendschön). Das Kopieren, Verändern und die Weitergabe der Anleitung und der Vorlagen sind NICHT gestattet. Die Nutzung des Schnittmusters ist nur für den privaten Gebrauch gestattet. Der Verkauf des Schnittmusters, sowie der daraus genähten Werke ist ausgeschlossen.
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