Eine Sprotte im Bett? Ja, genau! Sie legt sich gemütlich um das Bett herum und schützt so zuverlässig vor Zugluft. Außerdem polstert sie die Bettstäbe bei Babybetten ab und sorgt für eine heimelige Begrenzung, die kleine Kinder gerne mögen. Größere Kinder werden die Sprotte auch als Seitenschläferkissen lieben. Und überhaupt: Sprotten kann man nie genug haben. Denn auch als Zugluftstopper an Fenster und Türen sind die in Herbst und Winter echte Helden! Probier’s mal aus.
Viel Freude beim Nähen wünscht
Franziska von Von Lange Hand
Maße der Bettschlange: Die Sprotte ist 120 cm lang. Mit diesem Maß passt sie als Kopfschutz in ein Beistellbettchen für Babys oder legt sich schützen um den Kopfbereich in einem Babybett mit den Standardmaßen.
Du benötigst:
- 105 cm (L) × 40 cm (B) Canvas gemustert, z.B. Geobogen Mint Weiß (Körper)
- 60 cm (L) × 20 cm (B) Canvas gemustert, z.B. Punkteketten Grau Weiß (Flossen)
- 30 cm (L) × 35 cm (B) Leinen Martin – Ecru (Kopf & Schwanz)
- 4 cm × 4 cm Reststück Jersey, z.B. in Mint (Wangen)
- 40 cm (L) × 20 cm (B) Volumenvlies
- ca. 40 cm Paspelband, z.B. Jeanspaspel – Dunkel
- ca. 1 kg Schaumstoffflocken
- Rest Klebevlies, z.B. Vliesofix, 4 cm × 4 cm
- Stickgarn Dunkelblau
- Rest Wolle in Naturweiß
- Nähmaschine
Bevor es losgeht:
Möchtest Du eine längere Sprotte für ein größeres Bett nähen, lässt sie sich leicht verlängern. Im Schnittmuster findest Du eine Markierung. Schneide das Schnittteil an dieser Stelle auseinander und verlängere die Bettsprotte individuell nach Deinen Wünschen.
Zwischen Kopf und Körper wird eine Paspel eingenäht. Wie leicht das geht, zeigt die Anleitung. Ist dir dieser Schritt zu aufwändig, kannst du die Paspel auch weglassen. Überspringe dann einfach den Schritt in der Anleitung und nähe den Kopf direkt an den Körper.
Hier kannst du dir das Schnittmuster (A4) herunterladen:
Entpacke zunächst die ZIP-Datei. Im entpackten Ordner findest den Schnittbogen. Der Schnittbogen setzt sich aus 6 A4-Seiten zusammen. Beachte beim Drucken: Jeder Drucker ist unterschiedlich. Möchte dein Drucker die Seiten anpassen, weil die Linien in der Originalgröße über den Druckrand hinausragen, ist das kein Problem. Wichtig ist nur, diese Anpassung dann bei ALLEN Seiten zu wählen!
Schneide an Seite 1 bis 4 jeweils die untere Kante jedes Blattes weg, wie auf den Seiten vermerkt. An den so entstandenen Klebeflächen kannst du die Seiten entsprechend der Markierungen zusammenfügen und alle Teile ausschneiden. Die Seiten 5 und 6 sind einzeln und müssen nicht zusammengeklebt werden.
Nach dem Zusammensetzen kannst du alle Schnittteile ausschneiden.
Zuschnitt:
Wichtig: In allen Angaben und Schnittteilen sind bereits Naht- und Saumzugaben enthalten. Die Nahtzugabe beträgt 0,7 cm.
Beginne mit dem Kopf der Bettschlange. Lege den Stoff dafür doppelt, so dass eine Bruchkante entsteht, das ist die sogenannte Stoffbruchkante. An diese legst du das Schnittteil „Kopf“ an. Schneide das Schnittteil ein mal aus.
Die Flossen und der Schwanz werden in doppelter Stofflage zugeschnitten, diesmal ohne Stoffbruch. Lege dafür den Stoff doppelt und das Volumenvlies gleich unter den Stoff. Fixiere darauf die Schnittteile und schneide den Schwanz einmal zu. So dass nun zwei Stoffzuschnitte und ein Zuschnitt aus Volumenvlies vor dir liegen.
Die seitlichen Flossen und die Rückenflossen schneidest du nach diesem Prinzip zwei Mal zu. Pro Flosse liegen dann zwei Stoffzuschnitte und ein Volumenvlieszuschnitt vor dir.
Für den Körper legst du den Stoff wieder doppelt und richtest das Schnittteil „Körper“ am Stoffbruch aus. Schneide das Teil einmal zu. Wichtig: Schneide vorne und hinten ein Stück entlang des Stoffbruchs ein. Im Schnittteil findest du die genaue Markierung dafür.
Und so geht’s:
Die Flossen:
Beginne mit den seitlichen Flossen. Lege beide Stoffzuschnitte rechts auf rechts aufeinander. Der Zuschnitt aus Volumenvlies liegt unter den beiden Stoffen. Fixiere alle Lagen und nähe die Teile aufeinander. Beachte: Die vordere kurze Kante bleibt offen, wie im Schnittmuster eingezeichnet!
Schneide die Nahtzugaben zurück bzw. an den Rundungen ein. Wende die Flosse auf rechts. Dabei kann ein dünnes Stäbchen oder ein Pinselstiel helfen. Forme die Flosse sorgfältig aus und steppe sie wie im Schnittmuster markiert mit einem Garn in Kontrastfarbe ab. Nach diesem Prinzip nähst du auch die zweite seitliche Flosse.
Die beiden Rückenflossen werden analog gearbeitet. Bei ihnen bleibt die untere Kante zum Wenden offen. Steppe auch die beiden fertigen Rückenflossen gemäß den Markierungen im Schnittmuster von rechts ab.
Auch für die Schwanzflosse legst du beide Stoffzuschnitte rechts auf rechts aufeinander. Das Volumenvlies liegt wieder unten. Auch hier nähst du die Flosse entlang der Konturen aufeinander und lässt die vordere Kante zum Wenden offen. Nach dem Wenden die Flosse sorgfältig ausformen und von rechts gemäß den Markierungen im Schnittmuster absteppen. Diese Stepplinien sehen nicht nur hübsch aus, sondern verleihen den Flossen auch eine zusätzliche Portion Stand, damit sie nicht abknicken.
Der Kopf:
Im Schnittmuster für den Kopf findest du Buchstaben an den Rundungen. Sie zeigen dir, welche Kanten zusammengenäht werden sollen. Los geht es mit einer der beiden „A“-Kanten. Lege den Zuschnitt zunächst so aufeinander, dass sich die ersten beiden Rundungen mit der Bezeichnung „A“ treffen. Fixiere sie und nähe die Kanten aufeinander. Beachte: Stoppe die Naht 0,7 cm vor dem Ende der Rundung, wie im Detailbild zu sehen!
Nach diesem Muster nähst du nun die zweite „A“-Kante. Dann ist der Kopf bereit, um die Wangen aufzunähen.
Pause dafür zunächst die Kontur der Wangen zweimal auf einen Rest Vliesofix ab. Die raue Seite ist die Klebeseite, sie muss zum Papier zeigen! Schneide die Wangen grob (!) aus, lege sie mit der rauen Seite nach unten auf die linke (!) Seite des Jerseys und bügele sie bei mittlerer Temperatur und etwas Druck auf. Lass sie kurz auskühlen, damit die Klebung haften kann. Schneide dann erst die Wangen akkurat aus und ziehe das Trägerpapier ab.
Schneide die Wange aus dem Schnittteil heraus. Jetzt lässt sich das Schnittteil als Schablone zum Markieren der genauen Position der Wange verwenden. Lege es auf die rechte Stoffseite des Kopfteils und übertrage die Kontur mit einem Trickmarker. Anschließend kannst du die vorbereiteten Wangen mit der rauen Klebeseite nach unten auf die markierte Stelle bügeln und nach dem Auskühlen umnähen. Weil Jersey nicht ausfranst, genügt der Geradstich. Verwendest du Webstoffe für die Wangen, solltest du die Wange im Zickzackstich umrunden, damit der Stoff nicht fransen kann.
Jetzt nur noch die letzte Rundung am Kopf zusammennähen. Lege das Teil so zusammen, dass sich die Kanten mit der Bezeichnung „B“ treffen. Nähe sie aufeinander und schneide auch hier die Nahtzugaben zurück bzw. an den Rundungen ein.
Wende den Kopf und lege ihn so vor dich, wie auf dem Bild zu sehen. Der ehemalige Stoffbruch liegt zwischen den Wangen und ist die Bodenseite des Kopfes. An die obenliegende Naht (das ist die, an der die „B“-Rundungen zusammenkommen) steckst du ein paar Fransen aus Wolle und fixierst sie mit einer Heftnaht innerhalb der Nahtzugabe. Im nächsten Schritt wird die Paspel eingenäht. Willst du auf sie verzichten, überspringst du einfach den folgenden Absatz.
Paspel annähen:
Verwende für das Annähen der Paspel das Reißverschlussfüßchen und wähle den Geradstich so, dass die Nadel in der Mitte des Bandes einsticht. Im ersten Schritt wird das Paspelband an den Kopf genäht. Lege dafür das Band rechts auf rechts an die Kante des Kopfes. Beginne an der Bodenseite. Am Anfang des Bandes lässt du ein Stück von 2 cm überstehen. Das ist wichtig, um das Ende nachher sauber vernähen zu können. Nähe also das Paspelband rund herum an die Kante des Kopfes. Stoppe die Naht ca. 2 cm bevor, du auf den Überstand des Anfangs triffst. Schneide das Paspelband so ab, dass Anfang und Ende sich etwa 3 cm überlappen, wie im ersten Bild zu sehen. Löse dann die Naht am überstehenden Paspelende und lege die innenliegende Kordel frei. Schneide die Kordel so ab, dass sie auf den überstehenden Anfang vom angenähten Paspelband trifft. Jetzt kannst du das Ende des Paspelbandes nach innen umschlagen.
Das eingeschlagene Ende schiebst du nun unter das Überstand vom Anfang. Das Ende des Bandes hüllt quasi den überstehenden Anfang ein. Jetzt ist ein sauberer Übergang zwischen den Enden entstanden und du kannst das restliche Stück des Bandes noch annähen.
Flossen annähen:
Nimm den Zuschnitt für den Körper zur Hand und übertrage an der Seite, wo der Kopf eingenäht werden soll die Markierungen für die Seitenflossen. An diese stoßend fixierst du die Flossen auf der rechten Stoffseite, wie auf dem Bild zu sehen ist. Nähe beide seitliche Flossen mit einer Heftnaht innerhalb der Nahtzugabe an.
Auch zum Einnähen der ersten Rückenflosse findest du eine Markierung auf dem Schnittmuster. Übertrage sie, fixiere die Flosse und schlage dann das Körperteil entlang des Stoffbruchs aufeinander. Nähe die offene Kante entlang der Rundung zusammen, die Rückenfloss liegt dabei innen und wird mitgefasst.
Am hinteren Körperteil befinden sich ebenfalls zwei Einschnitte, die ähnlich den Abnähern bei Kleidung zusammengenäht werden. Sie sorgen für die runde Form der Bettsprotte. Im Schnittmuster sind diese Kanten mit „C“ gekennzeichnet. Fasse auch sie rechts auf rechts zusammen und nähe sie aufeinander.
Nähe nun noch die verbliebene Rückenflosse gemäß der Markierung im Schnittmuster ein. Danach fixierst du die Schwanzflosse rechts auf rechts am Ende des Körperteils und nähst auch sie ein.
Körper nähen:
An der vorderen Seite des Körpers schließt du noch die untere Naht bis zur Markierung für die Wendeöffnung. Warte noch mit dieser Naht an der Hinterseite, um genügend Raum zum Zusammennähen der Teile zu haben. Schiebe den auf rechts gewendeten Kopf in das Körperteil hinein, wie das Bild zeigt. Das Körperteil darf dabei noch nicht gewendet sein! Wenn die Kanten aufeinandertreffen, sitzt alles richtig. Fixiere die Stofflagen sorgfältig.
Nähe nun mit dem Reißverschlussfüßchen beide Stofflagen von der linken Stoffseite aus zusammen. Stelle die Nadel weit nach links, so dass sie beim Einstechen nahe an der innenliegenden Kordel des Paspelbandes einsticht. Durch die Kordel im Inneren wölben sich die Stofflagen ein bisschen auf. Diese Wölbung kannst du als Führung für das Füßchen nutzen.
Ziehe den Kopf aus dem Körperteil heraus, schließe am hinteren Teil des Körpers noch die untere Naht und wende die Sprotte durch die Öffnung auf rechts. Befülle zuerst den Kopf mit Schaumstoffflocken. Schiebe die Flocken fest bis in die vorderste Ecke, so dass der Kopf straff gefüllt ist. Bevor auch der Körper gestopft wird, stickst du das Gesicht auf.
Maul sticken:
Stich die Nadel an einer beliebigen Stelle rund um die Wange ein. Ihre Spitze soll am Beginn des Mauls wieder austreten, wie im Foto zu sehen. Lass ein Stück des Fadens überstehen, stich am Beginn des Mauls erneut ein, ziehe den Faden zur Schlaufe, steche in die Schlaufe und ziehe sie sanft fest. Jetzt ist der Faden verknotet und du kannst das überstehende Fadenende straff ziehen und abschneiden. So verwindet es im Inneren und es ist kein Knoten sichtbar. Klemme nun das Maul rund um die Naht mit Stoffklemmen ab. Nähe wie es die Bilder zeigen rundherum und verpasse der Sprotte so eine charakteristische Schnute.
Augen sticken:
Für die Augen gehst du vor wie beim Maul. Stich wieder an einer beliebigen Stelle ein, lege eine Schlaufe, ziehe sie fest, so dass der Faden an der Stelle fixiert ist, wo das Auge sitzen soll.
Nun arbeitest du dich nach diesem Prinzip kreisförmig um das Auge herum, bis es die gewünschte Stärke erreicht hat. Durch die einzelnen Knötchen ist der Faden gut fixiert. Zuletzt lässt du die Nadel an einer beliebigen Stelle austreten, ziehst den Faden stramm und schneidest ihn ab. Er verschwindet im Inneren und ist nicht mehr sichtbar.
Fülle nun noch den Rest der Sprotte, bis sie die gewünschte Füllstärke erreicht hat. An der Öffnung legst du die Nahtzugaben nach innen und schließt die Naht mit dem Matratzenstich von Hand.
Herzlichen Glückwunsch, deine Bettsprotte ist fertig!
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Copyrighthinweis: © 2019 Alle Rechte des Schnittmusters „Bettschlange Sprotte“ liegen bei Franziska Lange (Von Lange Hand). Das Kopieren, Verändern und die Weitergabe der Anleitung und der Vorlagen sind NICHT gestattet. Die Nutzung des Schnittmusters ist nur für den privaten Gebrauch gestattet. Der Verkauf des Schnittmusters, sowie der daraus genähten Werke ist ausgeschlossen.
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